Es gibt kaum jemanden, dem der Begriff Fast Food fremd ist. Doch nicht nur beim Essen, sondern auch in der Modebranche gibt es diesen Begriff, natürlich angepasst: Fast Fashion. Doch was genau ist Fast Fashion und wie wirkt sie sich auf die Gesellschaft und Umwelt aus? Das erklären wir im Blogbeitrag.
Das ist Fast Fashion
Das Cambridge Dictionary versteht den Begriff Fast Fashion als „clothes that are made and sold cheaply, so that people can buy new clothes often”. Also die günstige Massenproduktion von Kleidung, die uns Kund:innen schließlich zu niedrigen Preisen angeboten wird, damit wir unseren Schrank immer wieder mit neuen Kleidungsstücken füllen können.
Noch schnell einen neuen Bikini für den Sommerurlaub kaufen oder beim bevorstehenden Fest in einem neuen Kleid auftauchen und das obwohl schon drei Kleider im Schrank hängen. Wir kleiden uns gerne dem Trend entsprechend und kaufen uns dafür neue Kleidung. Wir tauschen unsere Kleidung aus, denn aufgrund der niedrigen Preise können wir es uns leisten und fragen uns selten: „Brauche ich es wirklich?“. All diese Entscheidungen und Umstände tragen zum Fast-Fashion-Trend bei und unterstützen diesen. Große Modeketten wie H&M oder Zara bringen mehr als einmal im Monat neue Kollektionen heraus. So reagieren sie schnell auf Trends und erfüllen die Nachfrage nach bestimmten Mustern, Schnitten, Farben und Co.
Was Fast Fashion mit uns?
Wenn wir beim Einkaufsbummel ein tolles Schnäppchen finden, der neugekaufte Pullover perfekt zur Jeans passt oder wir für das neue Kleid ein Kompliment bekommen – Einkaufen und volle Einkaufstüten sorgen für Erfolgserlebnisse und Glücksgefühle. Denn unser Gehirn schüttet dabei sogenannte Glückshormone aus, dadurch fühlen wir uns glücklich und voller Energie. Kurz: Es geht uns einfach gut. Doch dies ist meist nur von kurzer Dauer und dann landet schon der nächste Pullover in der Einkaufstasche. Wir leben in einer Konsumgesellschaft, die uns viele Vorteile bietet. Allerdings werden dafür auch sehr viele Ressourcen benötigt.
Fast Fashion und deren Folgen
In Österreichs Schränken hängen 72 Millionen ungetragene Kleidungsstücke – dies ergab eine Greenpeace Studie aus dem Jahr 2019. Und wenn ausgemistet wird, landet die Hälfte der Hosen, Blusen, Shirts und Kleider im Müll. Somit mutiert Kleidung auch zum Wegwerfprodukt. Denn eine andere Studie ergab, dass ein Kleidungsstück in Deutschland nur vier Mal getragen wird, bevor es in der Tonne landet. Aufgrund von Fast Fashion können es sich die Konsument:innen leisten, neue Kleider in den Schrank zu hängen. Damit die schnelle Mode für jede:n leistbar ist, werden sie oft aus billigen Materialen, die meist aus Kunstfasern bestehen, hergestellt. Produziert werden die Kleidungsstücke in Ländern wie Bangladesch – teilweise unter schlimmsten Arbeitsbedingungen.
Fast Fashion sorgt dafür, dass wir jederzeit ein neues Must-have kaufen können und uns den Trends entsprechend kleiden können. Allerdings leider zu einem hohen Preis. Denn dadurch werden enorm viele Ressourcen wie Wasser verwendet. Auch der CO2-Ausstoss der Modeindustrie ist beträchtlich, denn er ist höher als der gesamte Flugverkehr und viele Menschen leiden unter den Arbeitsbedingungen. Deshalb sollte man sich beim nächsten Shoppingbummel die Frage stellen: Brauche ich es wirklich?
Ein Gegentrend dazu und eine kleine Kehrtwende ist die Slow Fashion.